Dienstag, 24. Juli 2012

100sm vor Cherbourg, 23.7.2012

Der Englische Kanal, das Tor zum Atlantik, geprägt vom Rhythmus der Gezeiten und ewigen Westwind,
rau, gefährlich und unberechenbar.
Doch momentan ist die See glatt wie ein Babypopo und der Wind ist gänzlich eingeschlafen. Seit mehreren Tagen laufen wir unter Motor. Wieder so ein verfluchtes Hochdruckgebiet, schön einen wieder laufenden Motor zu haben.
Es ist 3h. Wir tuckern mit 6 Knoten übers Wasser, doch über Grund machen wir nur 3,5 Knoten. Die Strömung ist gegen uns. Sternenklare Nacht. Backbord querab sieht man ein schwaches Leuchten am Horizont. Die englische Stadt Plymouth. Wie gerne würde ich jetzt dort anlegen und Fish & Chips essen...
Rechts und links reihen sich riesige Frachter, Trawler und Tanker wie eine rot-grün-weiße Lichterkette aneinander. Aufpassen ist angesagt, denn wir kreuzen gerade das Fahrwassertrennungsgebiet und die Frachter sind teilweise mit bis zu 20 Knoten unterwegs und nehmen nur wenig Rücksicht, wenn ihnen ein kleiner Segler in die Quere kommt. Schon seltsam von heut auf morgen so viele Schiffe zu sehen. In der gesamten Zeit auf dem Atlantik haben wir insgesamt nur 5 Frachter gesehen.
Morgen Abend laufen wir Cherbourg an, wo mein Vater von Bord geht. Wir werden nur kurz was Essen gehen, Proviant und Diesel bunkern und dann direkt weiter fahren. Die Zeit drängt.

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